Freitag, 29. Januar 2016

Es monstert: Faschingskostüm Herr Untermbett und das Nähen mit Fellstoffen

Der Sohn hat sich in den letzten Jahren als ziemlicher Faschingsmuffel gezeigt. Während um ihn herum Cowboys tobten, Ballerinas tanzten, Tiger sprangen oder Hexen hexten, zog er es meist vor, einfach er selbst zu sein - was ich ihm nun auch nicht verübeln kann.
Nun aber, mit vier, sprang der Faschingsfunke über, und auch die Wahl der Verkleidung war blitzschnell getroffen: "Herr Untermbett!" Wer??
Tja, Herr Untermbett ist eine Kinderbuchfigur, die der Sohn in der KiTa kennengelernt hat. Der zottelige Geselle wohnt, wenig überraschend, unter Tims Bett, und zieht es eines Abends dann doch vor, auf die gemütlichere Etage eins weiter oben umzuziehen. Was sonst noch passiert, könnt ihr im gleichnamigen Buch erfahren.
Bastelmutti 1A zieht sich also an die Nähmaschine zurück, unterstützt durch die fachkundige Beratung des Sohns, und fabrizierte neben unzähligen Flauschmäusen, die nun die komplette Wohnung bevölkern, ein kuschlig-zotteliges Kostüm. Gestatten:
Herr Untermbett


Tipps fürs Nähen eines einfachen Kostüms:
- Bei Größe 110 reicht ein halber Meter Stoff in 140 cm Breite, um ein ärmelloses Oberteil samt Kapuze, Armstulpen und Gamaschen zu nähen.
- Für die Stulpen messt ihr Unterarmlänge (bei uns 17 cm ab Mitte der Hand) und maximalen Umfang (bei uns 16 cm). Mit Nahtzugabe zweimal nähen. Ich habe Löcher für die Daumen gelassen.
- Die Gamaschen haben wir mit Kamsnaps geschlossen, ebenso eine Seite des Oberteils und der Kapuze. So fällt das Anziehen leichter.
- Für das Oberteil könnt ihr ganz ohne Schnitt arbeiten, ich habe mich an einem Standardshirtschnitt orientiert und die Kapuze von Leo übernommen.
- Die Zähne sind aus schlichtem Baumwollstoff, den ich mit Füllwatte ausgestopft habe.
- Die Materialkosten blieben samt Clownsnase und blauer Schminke unter 15 Euro.


Tipps für das Arbeiten mit Fellstoffen:
- Haltet einen Staubsauger bereit.
- Haltet einen Staubsauger bereit.
- Haltet einen Staubsauger bereit.
- Streicht die Haare beim Rechts-auf-Rechts-Nähen jeweils so, dass sie später nicht mehr auf der linken Seite herausschauen, sondern schön auf der Außenseite bleiben.
- Schneidet vorrangig mit der Stoffschere, der Rollschneider kapituliert hier schnell.
- Schüttelt nach dem Zuschneiden jedes Teil aus und zupft abgeschnittene Haare am Rand ab.
- Bei einer Haushaltsmaschine eignet sich ein großer Zickzackstich gut, um elastische und haltbare Nähte zu produzieren.
- Denkt daran, die Nähmaschine, vor allem im Bereich der Unterfadenspule, zwischendurch zu reinigen.
- Nehmt euch danach mehrere Monate lang kein Fellprojekt mehr vor.


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