Etwas verschlafener Start in den Samstag: Der Sohn weckt uns noch vor sieben, will dann aber gern noch selbst im Bett liegen, als wir uns alle aus den Federn gequält haben... Kurz darauf bessert sich unsere Laune aber erheblich, denn es ist Brezensamstag. Original nach meiner fränkischen Heimattradition gibt es Butterbrezen, die in warmen Kakao getunkt werden. Der Mann wehrt sich bis heute gegen diese dekadente Schlemmerei, aber den Sohn habe ich schon erfolgreich sozialisiert. Es lebe das Fettauge!
An diesem Wochenende wartet ein großes Ereignis auf uns: Der
Lieblingsbiohof im Nachbardorf feiert sein alljährliches Sommerfest. Erfahrung
macht klug und deshalb sind wir in diesem Jahr schon zur Eröffnungszeit da...
Und die Zeit vergeht wie im Flug am Feuerwehrstand, beim Flohmarkt, mit
Falafeln usw. Es sind viele Flüchtlingsfamilien da, die vom Hof eingeladen sind.
Der Sohn und ich nehmen an einer Führung durch die große Demeter-Bäckerei teil,
hier wird täglich frisch Getreide vermahlen und direkt im Anschluss verbacken. Im
ganzen Gebäude ist es unglaublich warm und am Ende haben wir komplett weiße
Schuhsohlen.
Ein kräftiger Regenguss vertreibt uns schließlich
(Babydecken als Kopfbedeckung werden DER Herbsttrend, ganz sicher!). Der Mann
darf direkt nochmal zu Fest und sein Handy in der Strohburg suchen (Wie war das
mit der Heunadel?). Nach erfolgreicher Suche trinken wir daheim erstmal
gemütlich Tee.
Der Mann muss nochmal arbeiten, denn es ist eine N*azi-Demo
angekündigt, die mal wieder Polizei und Feuerwehr beschäftigen muss. Daheim derweil: Ahoi im Badezimmer! Die Kinder haben eine
Grundreinigung nötig und ich kann ein bißchen stricken den Schuh fönen,
den die kleine Rakete in die bereits befüllte Wanne befördert hat. Beim Vesper sind wir wieder sonnenverwöhnt.
Abends bespiele ich den MP3-Player mit Kinderhörspielen für
unsere große Zugfahrt am Montag und packe, wie immer vor langen Reisen, einige
Überraschungen für die Kinder ein.
Der Sonntagmorgen startet mit einem üppigen Frühstück. Ich
liebe Ostplatten, Ei und edlen Kräutertee an diesem Wochentag.
Später gehen wir zum Gottesdienst: Den neuen Pfarrer habe
ich bei der KiTa-Eingewöhnung unserer Söhne auf der "Elternwartebank"
kennen gelernt. Wir treffen gleich einige Eltern, die wir vom Spielplatz usw.
kennen. Der Gottesdienst selbst gleicht allerdings eher einem Fitnessprogramm,
unsere Kinder haben einfach Hummeln im Hintern und ich komme etwas ins
Schwitzen, als der Sohn zum vierten Mal alle Klappsitze unserer Reihe hoch- und
dann wieder runterklappt, während die Kleine das Gesangbuch zerlegt. Ich
schwöre mir: erstmal kein Gottesdienst mehr. Das letzte Mal habe ich von Ostern
bis jetzt durchgehalten ;)
Mittags gibt es Resteessen, weil ab morgen nur noch der Mann
zuhause ist und der wohl vor lauter Arbeit nur sporadisch an Kalorienzufuhr
denken wird.
Unsere Nachbarn sind aus ihrem Urlaub wieder da und wir
verbringen den Nachmittag gemeinsam. Die Kinder haben sich schon vermisst und
wir brauchen erstmal vieel Kaffee.
Abends Packsession. Allein mit zwei kleinen Kindern, die
noch nicht viel tragen können bzw. selbst noch getragen werden, gestaltet sich das etwas schwierig. Ich verlasse
mich daher auf meine Mitreisenden und deren Hilfsbereitschaft.
Nicht mit im Bild übrigens 3 Maschinen Wäsche, 2 Ladungen in der Spülmaschine, 10 Hemden auf dem Bügelbrett, ein Kleinkind plus Putzmittelflasche im Mund...
aber nun ab damit zu Geborgen Wachsen.