Samstag, 30. August 2014
Zu zweit
Anleitung: Moira mit Bund aus Bündchenware, Gr. 50/56 sowie 86/92. Die Schnitte fallen eher groß aus, für beide Kinder habe ich jeweils eine Größe kleiner als sie eigentlich tragen genäht. Die Bemaßungen sind auf jeden Fall zuverlässig.
Sonntag, 24. August 2014
Auch der Mann hat Hobbys
Mit eigenem Blog ausgestattet,
äußert fotographierfreudig und eher mitteilsam wie ich bin, sieht es auch ein
bisschen danach aus, als sei ich der kreative Kopf der Familie. Dabei ist mein
Mann genauso schlimm wie ich, wenn nicht noch ein wenig schlimmer, und das muss
zumindest einmal hier dokumentiert werden.
Zunächst ersteigerte der Gatte einen alten Radioschrank für 18 Euro. Der wurde abgeholt, entkernt und so zum neuen Zuhause für Plattenspieler und die Vorräte in Vinyl. Außerdem wurde ein Metall-Holz-Regal gebaut und obenauf montiert, in dem die Anlage selbst unterkam.
Ganz abgesehen davon, dass hier
am Wochenende vorrangig der Mann am Herd steht, bäckt und kocht, am liebsten
gänzlich ohne Kochbuch und Rezepte, kann auch er mit der Nähmaschine umgehen.
Unsere Kinder schliefen als Neugeborene im Pucksack, den Papa für sie genäht hat, und er ist es, der häufig größere Unfälle, die ich an besagter Maschine verursache,
beseitigen muss…
Nicht viel anders sieht es im übrigen mit der Fotographie aus, denn ich produziere zwar ein Gros der Dateien, aber in der Beschaffung der Programme, dem Knowhow um die Geräte usw. kann ich immer auf ihn zurückgreifen und mir so ein unkompliziertes „learning by asking“ leisten.
Seine Abende verbringt der Mann
am liebsten mit guter Musik, am besten auf schwarzem Schellack… Die großen
Platten und das dazugehörige Abspielgerät brauchten aber in der neuen Wohnung
noch eine schöne Bleibe. Sie wurde nun mal eben von ihm gestaltet und ich sah –
völlig uneingeweiht – nur staunend dabei zu…Nicht viel anders sieht es im übrigen mit der Fotographie aus, denn ich produziere zwar ein Gros der Dateien, aber in der Beschaffung der Programme, dem Knowhow um die Geräte usw. kann ich immer auf ihn zurückgreifen und mir so ein unkompliziertes „learning by asking“ leisten.
Zunächst ersteigerte der Gatte einen alten Radioschrank für 18 Euro. Der wurde abgeholt, entkernt und so zum neuen Zuhause für Plattenspieler und die Vorräte in Vinyl. Außerdem wurde ein Metall-Holz-Regal gebaut und obenauf montiert, in dem die Anlage selbst unterkam.
Vom alten DDR-Radio konnten wir uns dann irgendwie nicht trennen. Der Mann bestellte kurzerhand eine LED-Lichtleiste und baute sie ein. Tolles Gimmick für Leute mit Spieltrieb: Die Farbe ist wechselbar, vom kühlen Blau auch zu fröhlichem Pink oder Leuchtgelb. DISCO!
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Dienstag, 19. August 2014
36 Monate später
Ja, 36 Monate später…
… machst du uns zu glücklichen,
häufig müden, dankbaren und begeisterten Eltern. Oft beobachten wir dich nur noch
staunend, denn in den letzten Wochen und Monaten hast du so viel gelernt und zeigst
uns dein fröhlich-willensstarkes Wesen jeden Tag deutlicher. Im letzten Jahr
ist viel passiert und du musstest einiges aushalten: Nach der Wochenendpapazeit
folgten der Umzug, eine neue Kita, mittlerweile schon der Wechsel in die Ü3-Gruppe,
und dein Schwesterchen kam auch noch auf die Welt. Das alles will verarbeitet
werden und so kämpfen wir uns auch durch anstrengende Tage und Nächte mit wenig
Schlaf, denn das war und ist deine absolute Schwäche.
… verbringst du deinen dadurch
umso längeren Tag am allerliebsten mit Rollenspielen, als Schaffner, Verkäufer,
Baggerführer oder als Feuerwehrmann. Papas Rufbereitschaften und Einsätze spielst
du voller Enthusiasmus und detailverliebt nach, auf dem Sofa als Einsatzwagen
und mit einer Rührschüssel als Helm. Mit dem Ruf: „Der Gong ist entönt!“
forderst du uns als natürlich äußerst motivierte Löschgruppe an, die das
Fahrzeug erst am Einsatzort wieder verlassen darf.
… sind Bücher und Singen deine
zweite große Leidenschaft. Am besten ist es, wenn sich Lieder und Geschichten
dann wieder um die Helden in den roten Autos, Eisenbahn oder auch das Meer und
seine Bewohner drehen. Immer wieder überraschst du uns aber auch mit
Liedtexten, die du irgendwo aufgeschnappt hast und dann lauthals trällerst:
„Rostock ist ne schöne Stadt“ oder „Ich war noch niemals in Nujoak“ zum
Beispiel.
… hast du dir deine Liebe für
gutes Essen beibehalten und greifst weiterhin am liebsten zu ungewöhnlichen
Geschmacksnuancen: Kapern, Oliven, Bitterschokolade, Brokkoli, Parmesan usw.
sind feste Bestandteile deines Speiseplans. Pudding, Milchreis und Co hingegen
verschmähst du konsequent und irritierst damit deine Erzieherinnen. Auch Kompott und Apfelmus sind dir etwas unheimlich, denn „das war nasser Apfel und zuhause essen wir trockenen Apfel“. Wir gehen
gern und oft mit dir Essen und erfreuen uns an der Vielfalt in deinem
Speiseplan.
Unser Kleiner-Großer, „droßa
Bruda, Sohn, Enkel, Ua-Enkel, Tita-Kind, Kusäng, echter Feuaweamann, Neffe“,
wir feiern heute mit dir und küssen dich J.
Samstag, 16. August 2014
HosenHerbst
Meike von Crafteln hat zu einer sehr schönen Aktion eingeladen, bei der ich mitmachen möchte. Wir befassen uns gemeinsam, aber ohne feste Arbeitsschritte und -daten, den kompletten Herbst über mit dem Thema Hose. Aber seht selbst:
Das Monatsthema August: Hosenformen, Hosenmoden, Hosenschnitte
Was für eine Hose möchte ich nähen?
Welche Hosen habe ich bisher gerne oder ungerne getragen? Was sind meine
Ansprüche an eine Hose? Welcher Hosentyp passt zu meinem Körper und zu meinem
Leben? Aus welchem Material möchte ich meine Hose nähen? Welche Materialien
eigenen sich für welchen Hosenschnitt? Welche Schnittmuster habe ich bereits
ausgesucht? Was für ein Schnittmuster suche ich noch?
Um ein reines
„möchte ich“ geht es bei mir noch lange nicht, dazu sind meine Fertigkeiten im
Bereich Nähen einfach zu rudimentär. Beim Nähen zweier Kinderhosen (Post folgt…)
habe ich allerdings gemerkt, dass ich eine gemütliche, aber dennoch zumindest
für Spaziergänge oder Kita-Abholungen taugliche Hose nicht gerade unpraktisch
fände. Anders als viele der versierten Näherinnen bin ich bekennender Hosenfan;
ich finde sie praktisch und für meine Figur sehr passend, sie haben zumeist
Taschen, sehen auch im Schneidersitz gut aus ;) und halten Sandkastenrunden
aus, außerdem friere ich in Röcken schnell, auch mit Strumpfhose (und die
wiederum hasse ich sehr).
Am häufigsten
trage ich Skinny-Schnitte in Jeans-Elastik-Stoff mit extrem niedrigem Bund, manchmal
auch Leggins plus Oversize-Oberteil, selten weiche ich von diesem Schema bei
Hosen ab – von „Boden“ besitze ich eine Breitcordhose mit Bügelfalte und high
waist, daneben findet man in meinem Kleiderschrank noch einige wenige
Anzughosen für Konzerte. Für mein Cellogespiele kämen nur extrem weite Röcke in
Frage, die Sitzposition verlangt ansonsten zwingend nach einer Hose, der
geneigte Leser kann sich den Grund dafür denken… Die relative Eintönigkeit in
der Schnittform liegt vor allem daran, dass ich mit 153cm Körpergröße nicht gerade
zu den Riesen zähle und so eigentlich nur Gr. 32/34, am besten mit extrakurzen
Beinen, kaufen kann…
Mein
geplanter Schnitt, Moira – wie auch für die Kinder verwendet – weicht nun von
meiner Standardhosenform etwas ab. Es handelt sich um eine eher locker
geschnittene Hose, die ich mit Beinabschlussbündchen nähen will. (Schöne Exemplare für Erwachsene gibt es etwa hier zu sehen).
Mir schwebt
ein weicher, dünner Baumwollstoff in Jeansoptik vor, der ein dezentes Muster hat. Eine Kaufhose
fürs Baby hat mich hier etwas inspiriert. Wer Tipps hat, wie so ein Stoff heißt
und wo man ihn bekommt: Bitte her damit!!
Musteridee:
Bild: c-and-a.de
Ich werde nun
als erstes Mal ans Ausmessen gehen, damit ich weiß, ob Kinder- oder Damengröße
:D. Und weil eine Hose ohne Hosentaschen nur den halben Wert hat, werde ich
mich auch schon mit den verschiedenen Taschenversionen beschäftigen ;).
Donnerstag, 14. August 2014
„Schatz, bring mal den Müll raus!“
Diesen Satz habe ich in den
ersten Wochen nach dem Umzug gefühlt viel zu häufig gesagt… Das lag nicht nur
an den üblichen Packpapierbergen u.ä., sondern auch daran, dass wir plötzlich
nicht mehr in unserem „Haus- und Hofbioladen“ einkaufen konnten, wo wir vieles
ohne Verpackung bekamen.
Unser System zur Müllvermeidung war schon so eingespielt, dass ich erst in der neuen Bleibe gemerkt habe, wie viel Müll ansonsten anfällt. Mit etwas Geduld, Ausprobieren und vor allem der Entdeckung unsere neuen Bioladens schrumpft unser Müllberg mittlerweile wieder.
Unser System zur Müllvermeidung war schon so eingespielt, dass ich erst in der neuen Bleibe gemerkt habe, wie viel Müll ansonsten anfällt. Mit etwas Geduld, Ausprobieren und vor allem der Entdeckung unsere neuen Bioladens schrumpft unser Müllberg mittlerweile wieder.
Und zur Anregung eine kleine
Zusammenstellung:
Waschmittel kaufen wir im
5l-Großtank. Das ist sehr viel günstiger und passt optimal zur Tankfunktion
unserer Waschmaschine.
Für Oliven und andere Antipasti
nutzen wir geleerte Honiggläser. Bienen Betz Honig schmeckt nicht nur super,
die Gläser sind einfach grandios. Wir lagern auch Linsen usw. in ihnen.
Käse oder Wurst für den Sohn
wandern direkt an der Theke in unsere Boxen.
Eierschachteln kann man von
zuhause mitbringen und in den meisten Bioläden die Eier direkt selbst aussuchen
und einzeln hineinsetzen.
Brot und Brötchen kommen in einen
Stoffbeutel. Wenn wir Kuchenkäufe o.ä. vorhaben, kommen NOCH mehr Boxen zum
Einsatz ;). In einigen Bäckereien wurde die Tasche auch schon abgelehnt (aus
hygienischen Gründen wohl). Ich halte dann die Tüte vor der Theke auf und bitte
die Verkäuferin, das Brot gewissermaßen hineinzuwerfen :D.
Obst und Gemüse kaufe ich, so gut
es geht, lose. Plastik- bzw. Papiertüten verwenden wir mehrmals oder im
Anschluss noch als Müll- oder Windelbeutelchen für unterwegs.
Kaffee wandert in Bohnenform in
den Einkaufskorb, nicht als Pad o.ä. Mittlerweile habe ich auch eine Rösterei
gefunden, in der er in Papiertüten gefüllt wird. In Marburg bot Contigo an, die
Verpackung immer wieder mitzubringen, das war auch sehr toll – leider gibt es
hier keinen Shop.
Wir nutzen Baumwolllappen für den
Baby-Po und wickeln größtenteils mit Stoffwindeln. Der ökologische Nutzen ist bekanntermaßen
umstritten, beim zweiten Kind spätestens aber soll es sich rechnen – das haben
wir ja jetzt drin ;). Der einzige Wegwerfartikel ist jeweils ein Blatt
Windelvlies. Durch Abhalten des Babys sparen wir zusätzlich gerade noch mehrere
Windeleinlagen pro Tag sowie natürlich Müllbeutel, Kassetten und was es da noch
so gibt, ein.
Statt Wattepads und Co verwende
ich schon seit einigen Jahren Abschminktücher aus Mikrofaser, eine super Sache!
Für Süßigkeiten und Trockenwaren haben
wir noch keine so guten Lösungen gefunden. In Berlin und einigen anderen
Städten mehren sich gerade die Initiativen in Richtung offener Verkauf von
Lebensmitteln und Co. Das fände ich auch vor Ort großartig!
Welche Ideen habt ihr noch? Was hat sich als praktikabel erwiesen?
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umwelt und leben
Sonntag, 3. August 2014
Blattgrün, Hoffnungsgrün, Mattgrün
Dezenter,
aber äußerst nützlicher Begleiter während der Babyzeit ist in unserer Familie
ein Stubenwagen. Vor 35 Jahren haben ihn meine Eltern gekauft, ehe meine große
Schwester auf die Welt kam. Garantiert mit viel Vorfreude auf das erste Kind
hat meine Mutter damals auch eine komplette Ausstattung für die Wiege genäht,
alles im damals beliebten Sarah Kay Design und lindgrün. Vielleicht, weil es
für sie die gute Hoffnung ausdrückte? Ich jedenfalls mag die Assoziationen, die
das zarte „Lind“ in mir hervorruft und habe diesmal viele Dinge für das Baby
mit diesem Farbton ausgewählt.
So kam auch ein altes Stillkissen
noch zu einem neuen Gewand – in weiß und lindgrün. Weil meine Mutter die
Stoffreste sorgsam verwahrt hat, fand zudem noch ein hoffnungsgrünes Blättchen aus
dem Originalstoff auf den Bezug. Einfach und gut, 35 Jahre und neun Wiegenbewohner
später.
Stoffe: Sarah Kay Design, als
Bettwäsche häufig online zu finden. Cordreste von hier, weiße Baumwolle.
Anleitung: nach dem alten Bezug
gearbeitet, Reißverschluss 70 cm.
Für Applikation und verdeckten Reißverschluss habe ich mich an Constanze Behams „Nähen“ gehalten. Beim Ausweichen für den Zipper habe ich dann versucht, aus
der Not eine Tugend zu machen, und ein zusätzliches Blattelement eingenäht. Das
Ganze ist recht krumpelig, aber ich bin froh, mich überhaupt daran gewagt zu
haben.
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