Diesen Satz habe ich in den
ersten Wochen nach dem Umzug gefühlt viel zu häufig gesagt… Das lag nicht nur
an den üblichen Packpapierbergen u.ä., sondern auch daran, dass wir plötzlich
nicht mehr in unserem „Haus- und Hofbioladen“ einkaufen konnten, wo wir vieles
ohne Verpackung bekamen.
Unser System zur Müllvermeidung war schon so eingespielt, dass ich erst in der neuen Bleibe gemerkt habe, wie viel Müll ansonsten anfällt. Mit etwas Geduld, Ausprobieren und vor allem der Entdeckung unsere neuen Bioladens schrumpft unser Müllberg mittlerweile wieder.
Unser System zur Müllvermeidung war schon so eingespielt, dass ich erst in der neuen Bleibe gemerkt habe, wie viel Müll ansonsten anfällt. Mit etwas Geduld, Ausprobieren und vor allem der Entdeckung unsere neuen Bioladens schrumpft unser Müllberg mittlerweile wieder.
Und zur Anregung eine kleine
Zusammenstellung:
Waschmittel kaufen wir im
5l-Großtank. Das ist sehr viel günstiger und passt optimal zur Tankfunktion
unserer Waschmaschine.
Für Oliven und andere Antipasti
nutzen wir geleerte Honiggläser. Bienen Betz Honig schmeckt nicht nur super,
die Gläser sind einfach grandios. Wir lagern auch Linsen usw. in ihnen.
Käse oder Wurst für den Sohn
wandern direkt an der Theke in unsere Boxen.
Eierschachteln kann man von
zuhause mitbringen und in den meisten Bioläden die Eier direkt selbst aussuchen
und einzeln hineinsetzen.
Brot und Brötchen kommen in einen
Stoffbeutel. Wenn wir Kuchenkäufe o.ä. vorhaben, kommen NOCH mehr Boxen zum
Einsatz ;). In einigen Bäckereien wurde die Tasche auch schon abgelehnt (aus
hygienischen Gründen wohl). Ich halte dann die Tüte vor der Theke auf und bitte
die Verkäuferin, das Brot gewissermaßen hineinzuwerfen :D.
Obst und Gemüse kaufe ich, so gut
es geht, lose. Plastik- bzw. Papiertüten verwenden wir mehrmals oder im
Anschluss noch als Müll- oder Windelbeutelchen für unterwegs.
Kaffee wandert in Bohnenform in
den Einkaufskorb, nicht als Pad o.ä. Mittlerweile habe ich auch eine Rösterei
gefunden, in der er in Papiertüten gefüllt wird. In Marburg bot Contigo an, die
Verpackung immer wieder mitzubringen, das war auch sehr toll – leider gibt es
hier keinen Shop.
Wir nutzen Baumwolllappen für den
Baby-Po und wickeln größtenteils mit Stoffwindeln. Der ökologische Nutzen ist bekanntermaßen
umstritten, beim zweiten Kind spätestens aber soll es sich rechnen – das haben
wir ja jetzt drin ;). Der einzige Wegwerfartikel ist jeweils ein Blatt
Windelvlies. Durch Abhalten des Babys sparen wir zusätzlich gerade noch mehrere
Windeleinlagen pro Tag sowie natürlich Müllbeutel, Kassetten und was es da noch
so gibt, ein.
Statt Wattepads und Co verwende
ich schon seit einigen Jahren Abschminktücher aus Mikrofaser, eine super Sache!
Für Süßigkeiten und Trockenwaren haben
wir noch keine so guten Lösungen gefunden. In Berlin und einigen anderen
Städten mehren sich gerade die Initiativen in Richtung offener Verkauf von
Lebensmitteln und Co. Das fände ich auch vor Ort großartig!
Welche Ideen habt ihr noch? Was hat sich als praktikabel erwiesen?
Toller Blogeintrag! In welcher Stadt wohnt ihr denn?
AntwortenLöschenIhr macht das prima! Was die Windeln angeht, sollte man immer bedenken, dass die Säuberung von Abwasser viel einfacher ist als das Abfiltern der Schadstoffe, die beim Verbrennen von Plastikwindeln entstehen. Mal abgesehen von der Herstellung, Transport etc.
AntwortenLöschenMir kamen Wegwerfwindeln genau so seltsam vor, wie wenn man immer von Plastikgeschirr ist und jedesmal die Teller wegschmeißt.
Leider gelingt es den Marketingstrategen der Plastikwindelhersteller immer noch sehr gut, bescheuerte Gerüchte über Stoffwindeln im Umlauf zu halten. Wir haben damals etwa 1.000 € durch die Stoffwindeln gespart, da waren die zwei zusätzlichen Waschmaschinendurchläufe pro Woche schon mitberechnet.
Mit den Gerüchten hast du sicher Recht. Gerade, was die Hygiene/Geruchsentwicklung etc. angeht, finde ich Stoffwindeln sehr viel angenehmer als das Plastikpendant.
LöschenLiebe Grüße
Linnea
Hallo! Einiges von deinem oben genannten wenden wir auch an - leider wird beim Schlachter nicht in eigene Dosen gepackt :-( Aber wenigstens in Papier und nicht in Plastiktüten... Wir verwenden ebenfalls Waschlappen für den Baby-Po und eine Mülltüte kommt mir dafür auch nicht in den Eimer (nur unterwegs wenns nicht anders geht hab ich was dabei).
AntwortenLöschenWas zwar nicht unbedingt mit Plastik zu tun hat, aber trotzdem eine tolle "Resteverwertung" ist: Wir haben uns Ofenanzünder aus Sägespäne und Wachsresten selber hergestellt! Brauchen wir im Herbst und Winter eh immer!
Liebe Grüße Anny
Toll dass ihr (Teilzeit)Windelfrei praktiziert. Windelvlies haben wir übrigens immer mitgewaschen (bei kleinem Geschäft). Je nach Hersteller halten sie unterschiedlich mehrere Wäschen aus.
AntwortenLöschenWas den ökologischen Nutzen betrifft: Unser Mädchen ist mit zwei Jahren "sauber", bei WWW-Kindern scheint das eher die Ausnahme. Also wenn ein Jahr mehr Müll produzieren in der Bilanz mit drin ist ist das Ergebnis sicher eindeutiger.
Ich finde es selbst mit Bioladeneinkauf schwer wenig Plastik heimzutragen. Dort gibt es neben Obst und Gemüse eigentlich nur Getreide unverpackt. Waschmittel und Gemüsebrühe kann man nachfüllen lassen aber sonst ist halt alles in Pfundpackungen. Hoffen wir dass sich die anderen Aktionen durchsezten und verbreiten.
Lieben Gruß!
Das Abhalten hat sich eher so spontan ergeben, weil únsere Tochter sehr empfindliche Haut hat, aber ich freue mich über jede eingesparte Windel ;). Unser Sohn war übrigens auch kurz nach seinem zweiten Geburtstag trocken, auch in der Nacht, ab dem ersten Geburtstag etwa ist er ab und zu schon aufs Klo gegangen. Ich glaube schon, dass es etwas mit den Stoffwindeln zu tun hat und hoffe, dass es auch bei der Kleinen wieder so wird.
LöschenLiebe Grüße
Linnea
Jetzt muss ich mich doch noch auf diesen Post melden, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich finde Deine Strategie der Müllvermeidung toll und anregend. Ich lese gerade das Buch "Fast nackt" von Leo Hickman - ein Selbstversuch, ethisch korrekt zu leben. Instinktiv tue ich schon viele Dinge, die man als ethisch bezeichnen würde: kein Fleisch, bevorzugt regionale Produkte kaufen, ökologische Putzmittel im Haushalt, kein Auto usw. Aber beim Müll erschrecke ich immer, wenn ich die volle Tüte vor allem mit dem Plastikmüll wegbringe. Wenn ich sicher sein könnte, dass der Müll in der gelben Tonne auch recycelt wird, dann hätte ich nicht so ein schlechtes Gewissen. Ich ahne aber, dass das auch verbrannt wird. Aufgrund der anregenden und inspirierenden Lektüre und Deines Blogposts versuche ich nun, allem Plastik so gut es geht aus dem Weg zu gehen und nach Alternativen zu suchen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Anke