Mittwoch, 6. November 2013

Bibliotheksnerver


Ja, ich bin ein Bibliotheksbenutzungskorinthenkacker!
Heute gebe ich es offen und ehrlich zu. Ich kann es weder leiden, wenn Bücher verstellt werden, noch, wenn in der Bib telefoniert wird, ich hasse es, wenn Leitern mitten in den Gängen stehen. Außerdem bin ich äußerst unlustig, wenn mich ein Mitnutzer stundenlang lärm- und bakterienintensiv an seinem grippalen Infekt teilhaben lässt und noch nicht einmal Taschentücher benutzt. Schmatzende Kaugummikauer stören meine Konzentration und Musikhören geht selbst per Kopfhörer gar nicht. Gegessen wird bitte draußen, v. a. wenn es sich um schmierige oder geruchsintensive Nahrung handelt: Sandwich und Kafka vertragen sich nicht! Am schlimmsten sind Jackenanlasser, die dann stundenlang mit raschelnder Outdoorbekleidung etwas im Regal suchen und so noch den letzten Rest akademischer Gemütlichkeit eliminieren. Nicht zu vergessen die Permanent-Radierer, die dann den kompletten Arbeitsplatz unter einer Schicht garstig-grauer Krümel zurücklassen.
Und ja, ich liebe heilige Bibliotheksruhe, die nur vom Tippen – oder sogar noch dem Kratzen eines Stifts auf Papier – und dem behaglichen Geräusch, das beim Umblättern einer Seite entsteht, unterbrochen wird. 
Jetzt dürfen sich alle Jackenträger, Bibliotheksplauderer, Leiternversteller und Bibliotheksdurchjager gern bei mir melden – mir geht’s schon besser! 

Quelle, passenderweise: www.ub.hu-berlin.de

6 Kommentare:

  1. na dann melde ich mich mal als Bibliotheksangestellte ;-)

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  2. Du sprichst mir aus dem Herzen!
    LG Smilla

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  3. Huhu
    Mein Arbeitsalltag.....sehr gut geschildert:-)))
    Herzliche Grüße
    Ruth

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  4. Ich glaub, wir sind "seelenverwandt"... mir geht es auch immer so!
    Danke, daß Du das endlich mal in Worte gefaßt hast.
    Liebe Grüße, Juliane

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  5. Du sprichst mir aus der Seele.

    Liebe Grüße und stille Stunden in der Bibliothek

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  6. Unsere Bibliothek ist mit jetzt 7, früher 5 Sitzplätzen relativ überschaubar, da kann man, wenn die Schwätzer wirklich stören, auch einfach was sagen. Mit zweistelliger Semesterzahl stellt sich auch irgendwann eine natürliche Autorität ein, sodass man gute Chancen hat, hinterher seine Ruhe zu haben. Schwierig wird es, wenn zwei oder mehr Personen in der Bibliothek gemeinsam Hausaufgaben machen und miteinander sprechen müssen (immerhin über Keltologisches). Leider gibt es in unserem Turm keine anderen Sitzmöglichkeiten, da versuche ich immer abzuwägen zwischen "stört mich extrem beim arbeiten" und "solang sie nur leise tuscheln, sollen sie eben". Aber tendentiell stört es mich auch eher und ich finde es teilweise auch etwas dreist, laut zu reden, während andere offensichtlich arbeiten.

    Auf der anderen Seite sitze ich auch gerne zum Plausch in der Bibliothek, ja, auch mit Kuchen und Tee. Aber nur, wenn die Bücher außer Reichweite stehen und wenn ich mit meinem Gesprächspartner alleine bin. Offiziell ist essen und trinken natürlich strengstens verboten, aber die meisten halten es wie ich (entweder Kuchen oder Buch auf dem Tisch) und sind bemüht, keine Spuren zu hinterlassen. So ein heißer Tee neben dem Laptop in einer kalten Bibliothek, wo es zusätzlich an jeder Ecke durch die Fenster zieht, muss manchmal einfach sein.

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