Montag, 19. Mai 2014

Maigrüße aus der Küche


Manche Menschen denken bei monotoner Ernährung vielleicht an zu viel Fast Food, Süßes oder Käsebrote. Aber auch in meiner Küche ist ein gewisser Grad an Eintönigkeit nicht zu verleugnen, obwohl es an Frischkost durchaus nicht mangelt: Nur kann ich im Mai und Juni nicht anders, als ständig Spargel, Rhabarber und Erdbeeren auf den Teller zu bringen! Der Spargelstand in direkter Nachbarschaft zu unserer Wohnung macht es aber auch schier unmöglich, anderen Gemüse- und Obstsorten mal wieder Achtung zu zollen. Nicht zuletzt begrüßt die dortige Verkäuferin den Sohn mittlerweile nur noch mit: „Da ist er ja wieder, mein Erdbeerfan!“. Wir frönen also noch eine Weile unserer Passion und unterdessen teile ich unser heute getestetes Rezept für einen Erdbeerkuchen, der mit Pinienkernen mal weniger süß als üblich daherkommt.



Erdbeer-Pinienkern-Kuchen (Originalrezept aus der kochen& genießen 05/2011, leicht variiert)

Fett für die Form
650 g Erdbeeren
200 g weiche Butter
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillin-Zucker
einen Spritzer Zitronensaft
Salz
4 Eier (Gr. M)
200 g Mehl
100 g Speisestärke
1 Päckchen Backpulver
2 Handvoll Pinienkerne

Springblech (ca. 30 cm Ø) oder Springform (28 cm Ø) fetten. Erdbeeren waschen, putzen und, je nach Größe, halbieren oder vierteln.
Butter, Zucker, Vanillin-Zucker, Zitronensaft und 1 Prise Salz mit den Schneebesen des Handrührgerätes 4–5 Minuten cremig rühren. Eier nacheinander darunterrühren. Mehl, Stärke und Backpulver mischen und portionsweise kurz unterrühren.
Teig ins Springblech streichen. Erdbeeren darauf verteilen. Mit Pinienkernen bestreuen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 175 °C/Umluft: 150°C/ Gas: Stufe 2) 45–60 Minuten backen (evtl. kurz vor Ende der Backzeit abdecken, ich habe die letzte Viertelstunde abgedeckt). In der Form auskühlen lassen.

Sonntag, 11. Mai 2014

Meine Woche

Nach der Umzieherei, einigen Wochen, in denen wir vor allem mit dem Verhältnis zwischen Kita und uns ;) und den neuen Eindrücken beschäftigt waren, standen nun die ersten festen Kurstermine, ein wenig Alltag, ins Haus. Ich habe mich richtig drauf gefreut und wurde auch nicht enttäuscht…

Liederkurs mit dem Sohnemann: Nette Runde, mit den anderen Kindern passts und im Flur gibt es eine Riesenrutsche – alles geritzt! Über die intellektuelle Güte der Liedtexte kann man sich natürlich streiten.

Geburtsvorbereitungskurs – mit den richtigen Leuten macht`s auch bei Kind 2 noch Spaß. Und die Chemie mit der Hebamme stimmt: Erleichterung und Freude meinerseits. Highlightthemen für einige anwesende Väter in spe sind wahrscheinlich Schleimpfropf und durchschnittliche Geburtsdauer bei Erstgebärenden :D.

Mann in Rufbereitschaft. Da ist die Wohnung schnell mal voll.

Geburtstagsfeier bei einer Freundin in Hamburg (Für sie war der linksstehende Teil der Geschenkeparade): Wir gründen eine Norddeutschlandclique mit dem Ziel, alle lieben Menschen nach und nach hierher abzuziehen.


Flohmarkt in der Innenstadt – gut, dass wir einen Buggy als Lastentransporter haben. Ergebnis: Glückliches Kind für 5 € Investition in viel Plastik, glückliche Mama mit Sommerbluse, glücklicher Flur mit Spiegel, glückliches Bad mit Lampe, glückliche Eltern im Familiencafé (nebenbei etwas über Transition und den Kulturgarten Schwerin erfahren).


Muttertag – das erste Mal mit Selbstgebasteltem vom Kind und der Mann schenkt mir genau den Krug, den ich einen Tag zuvor ohne sein Wissen auf die Geburtstagswunschliste gesetzt habe.


Allen Mamas noch einen schönen Muttertag mit schief vorgetragenen Liedern, von Kinderhänden gebackenen Kuchen und vielen Blumen!

Freitag, 9. Mai 2014

Familienseelenbalsam

Der Sohn unruhig und auf Krawall gebürstet, ich unzufrieden mit zu wenig Zeit und Muße für größere Projekte und dann: „Mama, ich will nähen“. Nach einer halben Stunde halten wir ein kleines, sattviolettes Samthäuschen in den Händen. Ganz nach den Ideen des kleinen Handarbeiters, der schon selbst Farben kombiniert, Fäden abschneidet, das Gebilde mit Watte ausstopft und weiß, was Nähen, Stricken und Sticken bedeutet. Krumm und schief in aller Eile von mir bestickt, ehe die Kindergeduld ein Ende hat. Nun hängt es an der Wand im Kinderzimmer und ab und zu kann ich Petit Wollgespinst dabei beobachten, wie er das Häuschen dreht und wendet, lacht und zufrieden in die Hände klatscht…


Montag, 5. Mai 2014

Internationaler Hebammentag und Hebammenwissen Wochenbett

Heute ist der internationale Hebammentag – und weil in meiner Nähe keine Aktion stattfindet, bei der ich auf die Arbeit und Bedeutung dieses Berufsstands, der seit Jahren immer mehr in seiner Existenz gefährdet ist, hinweisen könnte, nutze ich mein Blog zu diesem Zweck! Ab heute könnt ihr euch bei „Meine Geburt – natürlich – sicher“, einer Gründung des deutschen Hebammenverbands, als Unterstützer der Hebammen melden, in vielen Orten finden außerdem wieder Demonstrationen und andere Veranstaltungen statt.

Zum wichtigsten Teil der Hebammenunterstützung gehört für mich die Nachsorge direkt in den Wochen nach einer Geburt: Es gibt wohl keine Person, die eine Familie so sehr beim Zusammenwachsen und Sich-Finden begleitet wie die Hebamme. Sie kommt anfangs täglich nach Hause, beobachtet nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby und die komplette Familie ganz genau. Bei unserer ersten Hebamme hatten wir sogar das Glück, dass sie im Lauf der Zeit zu einer Freundin wurde, der wir auch den Betreuungsplatz für unseren Sohn verdankten, die uns bei unserem Umzug mit guten Gedanken begleitet hat und auch jetzt noch ein offenes Ohr für mich hat – jenseits von Kassenleistung und Abrechnung.


Blumen von der Hebamme ans Wochenbett

Weil ich das Wochenbett als ziemlich schwierige Zeit in Erinnerung habe, gebe ich heute einige Tipps weiter, die zum großen Teil von meiner Hebamme stammen und uns das Einleben als Familie leichter gemacht haben:

Pflege und Kraft Nach der Geburt unseres kleinen Riesenbabys fühlte ich mich oft geschunden und energielos. Im Laufe der Zeit fand ich allerdings heraus, was angenehm und belebend wirkte.
Schon im Vorfeld sorgen Heublumendampfsitzbäder für etwas lockereres Gewebe (Schüssel in die Toilette einhängen, 10 min. über dem Aufguss sitzen, nicht zu heiß ;)). Gerade wegen der dennoch starken Geburtsverletzungen fand ich im Wochenbett ein Kännchen für lauwarmes Wasser bei Toilettengängen sehr hilfreich – das lenkt vom Schmerz ab.


Abhilfe bei Nachwehen und leichten Bauchkrämpfen brachte mir ein gutes Bauchmassageöl für die Rückbildung und das Anlaufen der Verdauung (am besten mehrmals täglich, das können der Mann, die Hebamme oder auch man selbst machen). Überhaupt hatte ich mit trockener Haut zu kämpfen und habe deshalb gern auf Körperöle zurückgegriffen.
Energie gaben mir Trockenfrüchte in allen Varianten (meine Favoriten sind auf dem Foto zu sehen), einige Frauen schwören auch auf die Stadelmannschen Energiekugeln. Außerdem hatte ich immer Tee oder Wasser am Bett stehen. Der Mann kochte in den ersten Wochen, eingefroren hatten wir nur einige Suppen. In den ersten Tagen bekam ich alles ans Bett serviert, also quasi Krankenhausservice…


Typische Szene: Tolles Essen für Mama ans Bett, Baby schlafend daneben

Unterstützung Wir wollten außer der Hebamme zunächst einmal niemanden sehen und haben nur meine engste Familie als Besuch zugelassen. Die wichtigste Unterstützung in dieser Zeit war eindeutig mein Mann: Er hatte vier Wochen Urlaub und diese Zeit haben wir sehr genossen. Auch diesmal wird er gleich nach der Geburt Elternzeit nehmen.

Stillen Den Milcheinschuss und alles, was damit zu tun hatte, fand ich trotz meiner absoluten Überzeugung, stillen zu wollen, schauderhaft. Diesmal habe ich also schon etwas vorgesorgt: Retterspitz und ausreichend Küchenrolle für Brustauflagen sowie einige Packungen Quark werden zuhause sein, außerdem für den absoluten Notfall Pfefferminz- und Salbeitee, um die Milchproduktion etwas zu drosseln. Frauen mit zu viel Milch können ihre Hebamme danach fragen, auf eigene Faust würde ich nicht dazu greifen. Gut ist auch, wenn ihr euch Ausstreichen und anschließendes Kühlen zeigen lasst! Viele Hebammen können auch mit homöopathischen Mitteln ein bißchen Linderung verschaffen.

Geistige Nahrung Ich habe im Wochenbett viel gelesen – ein Luxus, den wohl v. a. Erstmütter genießen können. Neben völlig babyfremden Themen hatte ich auch einige schöne oder hilfreiche Baby-Literatur auf dem Stapel liegen. „Babys in den Kulturen der Welt“ erzählt aus ethnologischer Perspektive von vielen Begrüßungsritualen, dem Umgang mit Babys Ernährung und der Erziehung und zeigt dabei viele Bilder. Aus dem Standard-Stillbuch von H. Lothrop habe ich in erster Linie einige Tipps zu verschiedenen Stillpositionen gezogen, die mir bei Milchstau geholfen haben. Mittlerweile gibt es natürlich viel neuere Auflagen mit etwas modernerem Aussehen ;).


Für alle, die noch mehr Tipps haben möchten: Jana Friedrich hat auf ihrer grandiosen Seite Hebammenblog mit der Hilfe vieler Mütter ein Buch zusammengestellt, das sich der Wochenbettzeit widmet – Lesen lohnt sich!