Dienstag, 23. April 2013

LESEN!

Heute ist Welttag des Buches, und auch wenn ich um 21.52 recht knapp dran bin und wohl nur noch die Internet-Buchriesen, aber keine kleinen, anheimelnden Buchläden mehr geöffnet haben, will ich diesen besonderen Tag auf keinen Fall verpassen!
Als Kind habe ich ihm entgegengefiebert, denn auch damals gab es schon die Aktion Ich schenk dir eine Geschichte und stolz trug ich in jedem Jahr ein neues Buch zuerst mit nach Hause, um es dort umgehend in mich hineinzulesen, und anschließend mindestens genauso stolz zu meinem Bücherregal. Egal, wie viel Simplify und Ausmisten angesagt ist, gute Bücher dürfen bei mir bleiben, das ist bis heute so...
Und es folgte unweigerlich: Lesen ist mein Beruf geworden und mein Hobby zugleich geblieben  eine äußerst luxuriöse Situation, oder? Sie birgt zwar einige Risiken, wie das schon zu erahnende, stetige Wachsen der Büchersammlung und mit ihr der benötigten Aufbewahrungsmöglichkeiten oder permanent ein schlechtes Gewissen verursachende Stapel mit zu lesenden Büchern. Aber: Ersteres habe ich mit dem Kauf eines zunächst viel zu großzügig bemessenen Regalsystems für einige Jahre erfolgreich verdeckt und letzteres mit Klebepunkten, die ungelesene Bücher am Rücken tragen, zumindest ins Regal verlagert.
Nun aber nach all dem bibliophilen Gerede noch ein Blick auf die aktuelle Leserei im Hause Wollgespinst. Ganz beruflich-wissenschaftliche Texte lasse ich aus, mein Forschungsinteresse scheint so abgelegen zu sein, dass ich ständig Neuerwerbungen in der Bibliothek vorschlagen muss. Privat sind diese Titel angesagt, die Links führen mit Absicht  soweit möglich  direkt zu den Verlagen und umfassenden Informationen:

1. Landleben von Hilal Sezgin: Gerade ausgelesen. Das Buch kursierte in den letzten Monaten durch die von mir gelesenen Blogs. Nette Unterhaltung mit ernsthaftem Inhalt, der meinen Vegan-Post durchaus mitbeeinflusst hat. Insgesamt aber auch nicht mehr, die Erfahrungen sind recht anekdotenhaft aneinandergereiht und wechseln sich teils eher unmotiviert mit tiefer gehenden Reflexionen aus dem Bereich der Tierethik ab.
2. Der Traum von der großen Bildung von Christian Graf von Krockow: Ich gebe zu, dass mich der Blick auf den Autor durchaus zum Kauf verführt hat, denn ich mag Krockows zwar präzisen, aber unprätentiösen Stil sehr gern und habe ihn im Zusammenhang mit Recherchen zur preußischen Geschichte schon häufiger als intelligent und versiert kennengelernt. Bei diesem Buch bin ich noch ganz am Anfang (die Wartezeit beim Zahnarzt war einfach zu kurz!), die Mischung aus historischem Sachbericht und Roman spricht mich sehr an, vor allem, weil sie der Autor gleich zu Beginn auch offenlegt.
3. Musst du mal, Lasse? von Ulf K.: Ein äußerst unterhaltsames Pappbilderbuch, das vom kleinen Lasse, der angeblich nie Pipi muss, erzählt. Erst als es sich sein Papa nach vielem Fragen selbst auf dem stillen Örtchen gemütlich gemacht hat, fällt auch Lasse ein ganz dringendes Bedürfnis ein. Der kleine Herr Wollgespinst liebt die dynamischen Bilder und v.a. natürlich, dass ständig ein PAPA zu sehen ist, leider ist das im Segment Kinderbuch noch immer recht selten.
4. The rhythm of Family von Amanda Soule: Dazu muss ich wohl nicht mehr viel schreiben. Ich hatte die Möglichkeit, den Dauerbrenner unter vielen Bloggerinnen recht günstig gebraucht zu kaufen, und finde Bilder und Texte sehr inspirierend. Soule schafft es, ihre Familiensituation nur soweit in den Vordergrund zu stellen, dass man als Leser Ideen für sein eigenes Leben mit Kindern daraus ziehen kann.
5. Frühling von Eva-Maria Ott-Heidmann: Die Waldorf-Bilder in diesem Pappbuch strahlen eine unglaubliche Wärme und Heiterkeit aus, die dennoch auch die Nacht und das Dunkel nicht aussparen. Schon das Winter-Buch hatte uns sehr gut gefallen, im Lauf des Jahres kommen nun die restlichen Bände dazu. In diesem Teil gefallen unserem Sohn besonders die kleinen Zwerge und die vielen Blumen sehr gut.
6. Die Geschichte der Mode von NJ Stevenson (Link führt zu einer ausführlichen Buchvorschau): Dieses Buch brauchte ich zu einem ganz bestimmten, gänzlich von der Leserattenwelt fernen Thema  das Outfit für die Hochzeit meiner besten Freundin wollte ausgewählt sein. Und weil meine Wahl auf ein Sixties-Hängerchen fiel, habe ich hier Anregungen für Schuhe, Frisur und Schmuck entnommen. Es wird pink und black and white :).

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